Der Heilige Godehard

Godehard, dessen Weihejubiläum 2022 gefeiert wird, war Gründer vieler Glaubensorte und mit ganzem Herzen Benediktiner. Als streitbarer Zeitgenosse positionierte er sich in Fragen von Theologie und Caritas. Bildung und Ästhetik waren ihm wichtig, interreligiöse Zusammenarbeit, Diskussionen und Vernetzung lagen ihm. Auch dies werden Themen sein, die das Jubiläumsjahr 2022/2023 aufgreift, um die innere Erneuerung des Bistums zu gestalten und den Glauben zu feiern.

Godehard, dessen Wirken im Mittelalter von sehr großer Bedeutung war, wurde um 960 in Reichersdorf (Kreis Deggendorf) bei Niederalteich geboren. Er trat früh in den Benediktinerorden der Abtei Niederaltaich ein, wurde 985 zum Diakon geweiht und schon 997 zum Abt vom Kloster Niederaltaich gewählt. Dieses Amt übte er auch in den Klöstern am Tegernsee von 1001-1002, in Hersfeld von 1005-1012 und in Kremsmünster von 1007-1013  aus. Damals gab es eine große Reformationsbewegung, die von Cluny ausging und die Godehard für seine Klöster übernahm.

In Göttingen erreichte Godehard, der mit Kaiser Heinrich II. auf dem Weg nach Sachsen war, die Nachricht vom Tod Bischofs Bernward. Kaiser Heinrich II. befürwortete die Wahl Godehards zum neuen Bischof von Hildesheim. So wurde er am 2. Dezember 1022 vom Erzbischof Aribo von Mainz in Grone bei Göttingen zum 14. Bischof von Hildesheim geweiht.

Godehards Leben in Hildesheim war geprägt durch eine tiefe Spiritualität. Sein monastischer Ernst, aber auch seine gelassene Heiterkeit hinterließen tiefen Eindruck und werden in den Quellen vielfach gerühmt. Er baute in seiner Amtszeit als Bischof über 30 Kirchen. Er gründete das Mauritiusstift in Hildesheim und auch ein Armenheim in der Sülte geht auf seine Initiative zurück. Allerdings hatte er auch mit dem sogenannten Gandersheimer Streit ein schweres Erbe seines Vorgängers übernommen. Es ging im Kern um die Territorialfrage, ob Gandersheim zum Erzbistum Mainz oder zu Hildesheim gehört. Diesen Streit konnte Godehard für sich entscheiden.

Der Godehardschrein mit den Reliquien des Heiligen

Godehard starb am 5. Mai 1038 im von ihm gegründeten Mauritiusstift in Hildesheim. Sein Grab befindet sich im Dom unter dem jetzigen Standort des Godehardschreins. Wegen seiner großen Wohltaten wurde Godehard schon 1131 durch Papst Innozenz II. heiliggesprochen. Damit ist er der erste Heilige des Bistums Hildesheim. Seine Verehrung breitete sich rasch nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa aus. Noch heute erinnern der Gotthardpass und -tunnel in der Schweiz an den großen Heiligen. Er ist Schutzpatron der Stadt Gotha, in deren Wappen der Heilige aufgenommen ist.

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