Kirche St. Godehard, Göttingen

Moderne Kirche auf historischem Grund

Mit Grundsteinlegung im Jahr 1958 ist die St.-Godehard-Kirche der erste katholische Sakralbau, der im Göttinger Stadtgebiet nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurde. Als Pfarrkirche der gleichnamigen Pfarrei bietet sie Raum für bis zu 500 Gläubige.

Der Entwurf im modernen Stil geht auf den Kasseler Architekten Josef Bieling zurück, wobei besonders der zur Straße hin vorgelagerte Kirchturm sowie die zum Eingang ansteigende Decke ins Auge fallen. Neben dem Hauptraum verfügt die Kirche zudem über eine Seitenkapelle.

Die Wahl des Kirchenpatrons hängt eng mit der Lage der 1954 gegründeten Pfarrei zusammen. Denn in ihrem Bezirk liegt bis heute das Gebiet der ehemaligen Kaiserpfalz Grona, in welcher der heilige Godehard im Jahr 1022 zum Bischof von Hildesheim geweiht wurde.

Im Kirchenraum nimmt eine hölzerne Godehardstatue aus der Hand eines Holzschnitzers im bayerischen Hengersberg eine besondere Rolle ein, die seit dem Jahr 2000 im Eigentum der Pfarrei steht. In Anlehnung an eine bekannte Darstellung Godehards in der Taufkirche Martin Luthers in Eisleben hält der Heilige symbolisch ein Modell seiner Göttinger Patronatskirche in Händen.

Heute ist St. Godehard die Pfarrkirche einer Pfarrei mit vier Kirchorten und circa 6800 Mitgliedern. Zudem ist sie Mittelpunkt eines kirchlichen Zentrums, zu dem unter anderem eine Kindertagesstätte, ein Sprachheilkindergarten und der Hauptstandort der Caritas Göttingen gehören.

Kirche St. Godehard, Göttingen

Text: Michael Müller