Pilgertag der katholischen Bundespolizeiseelsorge nach Hildesheim

Vor tausend Jahren, am 2. Dezember 1022 wurde Abt Godehard aus der Benediktinerabtei Niederaltaich zum Bischof von Hildesheim geweiht. Das Bistum Hildesheim begeht dieses Jubiläum mit einem ganzen Godehardjahr unter dem Motto „Go! Glaube geht!“. Es finden dazu im Bistum Hildesheim Wallfahrten, Gottesdienste und zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt.

Auf Einladung von Bischof Heiner Wilmer beteiligte sich auch die katholische Seelsorge der Bundespolizeidirektion Hannover mit einer Pilgergruppe und pilgerte unter Führung von Pfarrer Stenz von Diekholzen nach Hildesheim. Dort gab es im Lüchtenhof eine Stärkung zum Mittagessen, sowie einen Gottesdienst im Dom, sowie eine Domführung. Am Nachmittag ging es mit dem Bus wieder zurück nach Hannover.

Sicher eine gute Gelegenheit, im Godehardjahr als Bundespolizei Hannover/Walsrode im Bistum Hildesheim „Flagge zu zeigen“, aber natürlich vor allem auch ein schönes Gemeinschaftserlebnis, sich mit Kolleginnen und Kollegen gemeinsam auf den Pilgerweg zu machen und einmal außerhalb des Arbeitsalltags über „Gott und die Welt“ ins Gespräch zu kommen.

Godehard war ja ein Bischof des Aufbruchs und der Erneuerung. Auch seine Zeit war eine Zeit großer Transformationen - wir würden heute vielleicht sagen: eine „Zeitenwende“. Und Godehard gestaltete sie: für ihn waren spirituelle Erneuerung und Sinnstiftung wesentlich. Ihm war es wichtig, Menschen aufzurichten und mit dem Evangelium neu in Berührung zu bringen.

Mit einem solchen Aufbruchsprogramm stehen wir mitten in unserer Zeit. Auch heute ist die Gesellschaft – und auch die Kirche – in einem tiefgreifenden Wandel. Die Impulse von Godehard geben uns eine Ausrichtung: wie entdecken wir als Christinnen und Christen unsere Identität? Wie schöpfen wir Kraft aus dem Evangelium? Welche Formen gelebter Gemeinschaft können sich aus der Kraft des Glaubens entwickeln? Wie bezeugen wir die Botschaft des Evangeliums glaubwürdig? Wie nehmen wir die Zeichen der Zeit auf? Wie sind wir echt solidarisch mit den Menschen, mit der Schöpfung?

Das Pilgern bildet das Herz des Godehardjahres. Aufbrechen mit leichtem Gepäck, etwas hinter sich zu lassen, zu sich zu kommen und Gott Raum schenken – all das, was inhaltlich mit dem Godehardjahr verknüpft ist, versuchten wir im Pilgern umzusetzen.

Es war gut, miteinander auf dem Weg zu sein, Kraft zu finden im Austausch miteinander und aufzutanken für die Herausforderungen unseres Lebens – im Dienst und privat.

Gehen

Der Weg selbst ist das Ziel.

Was jetzt ist, zählt.

So wandere ich durch die Landschaft und entdecke immer wieder, wie 
ich auf meinem Lebensweg unterwegs bin.

Ich vertraue mich diesem Weg an.

Gott geht mit.

Es ist seine Schöpfung, die ich sehe, höre, rieche, spüre, schmecke undatme.

Er ist in den Menschen, denen ich begegne und an die ich denke.

Er ist in mir.

Ich vertraue mich diesem Weg an, er drängt mich nicht.

Ich mache ihn mir zu eigen, ich vereine seinen Rhythmus mit dem
meiner Schritte: auf flachen oder steilen Wegstücken, wenn das Gehen
leicht fällt oder Überwindung kostet, mit Hitze oder Kälte, Sonne oder
Regen, mit Windungen und geraden Strecken, mit der wechselnden
Landschaft und der voranschreitenden Tageszeit.

Zwischendurch eine Rast, sich stärken, Kraft schöpfen, sich
vergewissern, ob es der rechte Weg ist und weitergehen.

Ich vertraue mich diesem Weg an, er führt mich.

Jeder Schritt ist sinnvoll und bringt mich näher zu meinem Ziel.

Jeder Augenblick hat seinen Wert.

Gott geht mit.

Jochen Hohmann