Pilgertag erd-gehalten - Erdenhalt am 14.05.2022

Auf einen etwas ungewöhnlichen Pilgertag auf dem Ganzheitlich sinnorientierten Weg der RPP anlässlich des Godehardjahres ließen sich 12 Teilnehmerinnen am 14. Mai 2022 rund um das Kloster Walkenried im Südharz, ein.

Unter den Stichworten „erd-gehalten - Erdenhalt“ näherten wir uns der beeindruckenden Gestalt des Hl. Godehard, der verwurzelt in der guten Erde des Evangeliums zu einem heilenden Mann herangereift ist. So stellten wir uns buchstäblich zu Beginn unseres gemeinsamen Pilgerweges unter die Worte des Matthäusevangeliums (13,44-46), in denen Matthäus das Himmelreich mit einem vergrabenen Schatz im Acker vergleicht, den ein Mann entdeckt…und vom Fund der kostbaren Perle, die ein Kaufmann findet. Beide Männer verkaufen alles, was sie haben und erwerben den Schatz und die kostbare Perle.

Dieser erste Pilgerimpuls inspirierte uns zu folgenden Fragen: Weiß ich um den (Gottes)Acker in meinen Leben, in dem ein Schatz vergraben liegt, denn Gott hat mich einst aus Seiner guten Erde geschaffen? Wo spüre ich die gute Erde in meinem Leben, in der die kostbare Perle verborgen liegt?

Mit einer Perle in der Hand ging es durch den Kreuzgang hinaus ins Weite - vorbei an Fischteichen, hinein in die klostereigenen Wälder, den tragenden weichen Waldboden unter unseren Füßen spürend - zu den nächsten Halten - zum InneHalten.

Hier lag der Akzent auf einem Wort aus dem Jakobusbrief 1,23: Es genügt nicht, Gotteswort nur anzuhören. Wer die Botschaft Gottes nur hört, aber nicht danach handelt, ist wie ein Mensch, der in einen Spiegel blickt. Er sieht sich, wie er ist, und betrachtet sich kurz. Aber dann geht er weg und vergisst sofort, wie er aussah.

Kleine Spiegel in unseren Händen haltend machten die Worte der Hl. Schrift „greifbar“ und führten uns vom Sehen zum Schauen. Es war er-greifend zu hören und zu sehen, wie die Teilnehmerinnen durch die äußere Bewegung in die innere Bewegung kamen.

Fragen stiegen aus der Tiefe der Seele auf und wurden ins Wort gebracht: Wo habe ich mich selbst verloren und vergessen? Wo habe ich Gott verloren und vergessen? Wo habe ich die Menschen verloren und vergessen?

In diesem Dreiklang, so ging uns im Miteinanderreden auf dem Weg auf, richtet der Hl. Godehard mit seinem Leben (in das wir in der Klosterkirche zuvor eine Einführung bekamen) unser Herz und unsere Augen wieder auf das, was wesentlich ist - gegen die Gott - und Selbstvergessenheit - und das nach über 1000 Jahren!

Wunderbare Erfahrungen kamen am Tages des Pilgertages ins Wort, den wir mit einem sehr dichten Segenstanz und der Feier des Wortes Gottes ausklingen ließen.

Einige Blitzlichter der Teilnehmerinnen:

J. „Gott ist die Großzügigkeit, der Gute, ein Genuss. M.: Ich war vor Jahren eine ganze Woche pilgern mit einer kleinen Gruppe. Heute habe ich mehr berührende Erfahrungen gemacht als in der erlebten Pilgerwoche vor Jahren. T. Gott ist ein Gott, der uns unter die Haut geht. E. Ich habe geschmeckt und gekostet, was Gastfreundschaft ist. M: Es hat gut getan und meine Seele ein Stück freier gemacht!“

Der Wunsch nach mehr…wurde deutlich. Dem wollen wir sehr gern entgegen kommen mit einem weiteren Angebot, das in Planung ist.

Hildegard Kaup, Gemeindereferentin, Referentin für den Ganzheitlich sinnorientierten Weg der RPP im Bistum Hildesheim, Tanzpädagogin Hkit